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Meister der Rede – von diesen Menschen kann man lernen
Es braucht viel Übung, um eine Rede gut rüberbringen zu können. Wer es schafft, fesselt sein Publikum und bleibt immer in der Erinnerung der Zuhörer.
Neben der Sprache spielen andere Faktoren wie Körperhaltung und Gestik eine entscheidende Rolle. Glücklicherweise kann man sich hier Anregung holen. Von den großen Rednern aus Gesellschaft und Politik.
Eine Meister und ihre Reden habe ich für Dich ausgewählt. Achte beim Ansehen auf folgende Punkte:
- Körperhaltung
- Gestik
- Blickkontakt mit dem Publikum
- Sprache (Betonungen, Tempo, Lautstärke …)
John F. Kennedy
Unvergessen ist die Rede von John F. Kennedy vor dem Berliner Rathaus 1963. Auch wenn den meisten von uns nur die Schlussworte in Erinnerung sind („Ich bin ein Berliner“), war die Rede doch ein Beispiel für die magnetisierende Kraft einer gut inszenierten Rede.
Starte das Video ab Minute 1:20 und sieh es Dir komplett an.
Am Anfang wartet JFK zunächst ab, bis sich der Sturm der Menschenmenge gelegt hat. Die Spannung steigt je länger das Publikum auf den Beginn wartet.
Sein Blick: Kennedys richtet seinen Blick in jede Richtung, anstatt nur nach vorne zu sehen (ein Fehler vieler Anfänger). Dabei verharrt er länger in einer Blickposition und schafft es so, auch das Publikum zu seiner Linken und Rechten mitzunehmen. Interessanterweise ist der Blick meist zur Seite gerichtet.
Zudem blickt er immer wieder auf sein Manuskript und sammelt seine Gedanken. Hierbei können durchaus Pausen entstehen. Sie halten die Spannung aufrecht, denn jeder will wissen, wie es weitergeht.
Auch bewusste Wiederholungen setzt Kennedy ein, wie etwa ab Minute 2:48. Meist sind es besonders wichtige Gedanken oder Aussagen, die er hervorheben will.
Michelle Obama
Sie ist nicht nur blitzgescheit, sondern auch eine exzellente Rednerin: die ehemalige First Lady Michelle Obama.
Ich habe sie selbst live erlebt auf einer Veranstaltung der Demokraten am Vorabend der US-Wahlen 2016, und war wirklich mitgenommen von ihrer packenden und emotionalen Rede.
Als Beispiel habe ich aber nichts Politisches ausgesucht sondern ihre Commencement Speech an einer Uni in Ohio.
Sie beherrscht die freie Rede wie kein anderer und behält die Zuhörer stets im Blick. Überzeugend und kraftvoll ist auch ihre Gestik, welche ein gekonntes Spiel aus Handbewegungen, Fingersymbolik und Armgestiken umfasst.
Ihre Rede beginnt bei Minute 5:40. Sieh sie Dir jetzt an!
Gregor Gysi
Ehrlich gesagt bin ich mit Gregor Gysi politisch nicht auf gleicher Wellenlänge. Das hindert mich aber nicht daran, ihn für bestimmte Fähigkeiten zu bewundern. Er ist wie ich finde ein ausgezeichneter Redner man kann von ihm einiges in puncto Darbietung und Sprache lernen.
Was wir bei ihm beobachten können ist beispielsweise der gekonnte Einsatz der Hände. So unterstreicht er ab Minute 1:30 durch kräftige Arm- und Handbewegung treffend sein Argument.
Gleichzeitig verleiht die hohe Stimmlage und Lautstärke dem Gedankengang Nachdruck.
Die Grundregel, das ganze Publikum einzubeziehen, befolgt Gysi ab Minute 4.30. Hierbei dreht er sich zunächst ganz nach links, um dann später in die entgegengesetzte Richtung zu sprechen und die Bundestags-Abgeordneten zu seiner Rechten anzusprechen.
Damit Deine Rede ein Erfolg wird
Damit Du am Rednerpult eine überzeugende Rede ablieferst, habe ich hier einige Tipps zusammengestellt.
- Auftakt: Beginne Deine Rede erst, wenn es absolut ruhig ist und die Tür geschlossen wurde.
- Sprachtempo: Spreche langsamer, als Du es aus Deiner Gewohnheit heraus tun würdest. Wir haben die Angewohnheit, aufgrund der Anspannung besonders schnell zu sprechen und verlieren dadurch leicht unsere Zuhörer.
- Blick: Nutze Deinen Blick, um das Publikum im ganzen Raum zu erreichen. Wechsle dabei zwischen verschiedenen Blickpositionen und bleibe einige Zeit in einer Blickrichtung.
- Pausen: Sie geben Dir die Möglichkeit, Deine Gedanken zu sammeln und ggf. das Manuskript zu konsultieren. Baue sie immer wieder in Deine Rede ein, denn dadurch bleibt die Neugier Deiner Zuhörer erhalten.
- Arm- und Handbewegungen: Sie sind essentiell wichtig und helfen Dir, Deinen Punk klar und deutlich rüberzubringen. Ich empfehle Dir, entsprechende Gestiken aus den Videos abzugucken und dann selbst vor dem Spiegel zu trainieren. Nur dann werden sie Teil Deiner normalen Bewegungsroutine.